Die Walpurgisnacht beschreibt ein nord- und mitteleuropäisches Fest, das dieses Jahr am 30. April 2019 abgehalten wird. In handelsüblichen Kalendern ist die Walpurgisnacht für gewöhnlich nicht zu finden, da es sich bei ihr weder um einen gesetzlichen, noch um einen in Deutschland großartig angesehenen Feiertag handelt.

Der Name Walpurgisnacht stammt von der heiligen Walburga ab, deren Heiligsprechung am 1. Mai, vermutlich im Jahr 870, erfolgte. Am Tag zuvor wurde das sogenannte Nachtgebet abgehalten, die Walpurgisnacht.

In Deutschland feiert man dagegen den ersten Mai, der auch als Tag der Arbeit im Kalender zu finden ist. Der erste Mai 2019 ist wie immer ein deutschlandweiter, gesetzlicher Feiertag, der aber nicht wegen der heiligen Walburga existiert, sondern wegen eines historischen Generalstreiks im Jahre 1886. Da am ersten Mai nicht gearbeitet werden muss, gibt es viele sogenannte „Tanz in den Mai“-Veranstaltungen. Der „Tanz in den Mai“ wiederum ist jedoch eigentlich eine andere Bezeichnung für die traditionelle Walpurgisnacht. Es handelt sich hier also um eine Vermischung unterschiedlicher Traditionen.

Obwohl die Walpurgisnacht eigentlich ein Fest ist, bei dem eine Heilige verehrt wird, steht sie häufig mit dem Auftauchen von Hexen in Verbindung. So gibt es in manchen Gegenden die sogenannten Walpurgistage, die neun Tage vor der Walpurgisnacht, während denen die Kirchenglocken häufiger als sonst geläutet werden, was den Zweck hat, Hexenversammlungen zu vertreiben.

Hexen wiederum haben nichts mit der Heiligen Walburga zu tun. In der Mythologie feiern Hexen traditionell den sogenannten Hexensabbat. Hierbei handelte es sich um regelmäßige, nächtliche Treffen von Hexen. Einer dieser Termine orientiert sich an dem im irischen Kalender festgelegten Tag des Sommeranfangs, genannt Beltane. Dieser ist der erste Mai und überschneidet sich somit mit der Walpurgisnacht.

Mit der Zeit haben sich all die hier genannten Ereignisse vermischt. Dass der 1. Mai 2019 in Deutschland ein Feiertag ist, hat nichts mit der heiligen Walburga, der Walpurgisnacht oder gar einem Hexensabbat zu tun. Die einzelnen Termine liegen lediglich im gleichen Zeitraum, wodurch es zur oben genannten Vermischung kam. Der „Tanz in den Mai“ hat nichts mit Hexen zu tun, die heilige Walburga aber gleichzeitig auch nichts mit dem Tag der Arbeit.

Bild: Walpurgisnacht auf der Thingstätte auf dem Heiligenberg in Heidelberg, Andreas Fink, CC Lizenz